Eine Dozentin demonstriert die Behandlung des Hundes

Ausbildung Manuelle Therapie für Hunde

Die Ausbildung Manuelle Therapie für Hunde wurde speziell für examinierte HundephysiotherapeutInnen entwickelt, die ihr Behandlungsspektrum im orthopädischen Fachgebiet deutlich erweitern und eine Vielzahl an Techniken lernen möchten, die auch von HundeosteotherapeutInnen angewendet werden. 

Die Manuelle Therapie stellt eine erweiterte Säule der Physiotherapie dar und definiert sich insbesondere durch die gezielte Arbeit am Gelenk durch Gelenkmobilisationen und -manipulationen zur Verbesserung der Biomechanik der Gelenke. Auch intensive Behandlungen der bindegewebigen Strukturen sind Teil der Manuellen Therapie. 


Teilnahmevoraussetzungen

Voraussetzungen zur Anwendung der Manuellen Therapie sind fundierte Kenntnisse der Anatomie, Biomechanik und Physiologie, der funktionellen Zusammenhänge sowie eine besondere Achtsamkeit bei der Anwendung. Aus diesem Grund können nur examinierte HundephysiotherapeutInnen an diesen Lehrgängen teilnehmen. Diese Fortbildung wird idealerweise direkt an die Ausbildung Hundephysiotherapie angeschlossen, um auf das dort erworbene Wissen aufzubauen. Sie kann aber auch zu einem späteren Zeitpunkt absolviert werden. Auch externe TeilnehmerInnen sind willkommen. Das Abschlusszertifikat „Hundephysiotherapie“ bitten wir umgehend nach Anmeldung an info@osteopathiezentrum.de zu senden.


Die Manuelle Therapie im Einsatz

Die Manuelle Therapie kann bei allen reversiblen Funktionsstörungen am Bewegungsapparat angewendet werden, die sich durch Bewegungseinschränkungen, Schmerzen, einer veränderten Trophik (Versorgung der Gewebe) oder einer verminderten Belastbarkeit zeigen. Durch das Erlernen detaillierter Gelenk- und Gewebemobilisationen und -manipulationen wird das Behandlungsspektrum von HundephysiotherapeutInnen im orthopädischen Fachgebiet deutlich erweitert.
Am DIPO ausgebildete HundephysiotherapeutInnen bringen das erforderliche Grundwissen mit. InteressentInnen anderer Institute bitten wir uns ihr Abschlusszertifikat und ausführliche Informationen zu den Lehrinhalten ihrer Ausbildung zuzusenden. Erst nach Prüfung der Unterlagen geben wir einen positiven oder negativen Teilnahmebescheid.

Die Module sind aufeinander aufbauend konzipiert, daher ist nach dem Grundkurs die Reihenfolge 1 – 4 einzuhalten.

Konzept der Fortbildungsreihe

Die Fortbildungsreihe besteht aus fünf Modulen:

  • Grundkurs Manuelle Therapie
  • Manuelle Therapie bei Hunden I
  • Manuelle Therapie bei Hunden II
  • Manuelle Therapie bei Hunden III
  • Manuelle Therapie bei Hunden IV


Der Grundkurs dient der Vorbereitung und ist Voraussetzung für die Module I – IV. Die einzelnen Module sind danach in der nummerierten Reihenfolge zu besuchen. Die Termine buchen Sie einzeln, die Anmeldemöglichkeiten finden Sie im weiteren Verlauf dieser Seite. Einmal pro Jahr wird zudem eine optionale Prüfung angeboten, wo der Titel DIPO-ManualtherapeutIn für Hunde erworben werden kann. Informationen zur Prüfung erhalten Sie am Ende dieser Seite.

Mitnahme von Hunden

Ab dem ersten Modul sind Ihre Hunde im Kurz herzlich willkommen. Diese melden Sie bitte per E-Mail an. Zum Kurs mitgebrachte Hunde müssen nachweislich über einen wirksamen Impfschutz gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose und Tollwut verfügen. Des Weiteren müssen sie frei von jeglichen Infektionskrankheiten sein sowie sozialverträglich im Umgang mit anderen Hunden und Menschen.

Grundkurs Manuelle Therapie für Hunde und Pferde

Der eintägige, von 10:00 – 18:00 Uhr stattfindende und ausschließlich aus Theorieunterricht bestehende, Grundkurs richtet sich sowohl an zukünftige ManualtherapeutInnen für Hunde als auch Pferde. Die Teilung nach Fachgebiet erfolgt ab dem ersten Modul.

Themen des Grundkurses sind unter anderem

  • Gelenkmechanik, Roll-Gleitverhalten und daraus schließende Mobilisation der verschiedenen Gelenktypen
  • Weitere Möglichkeiten der weichen Mobilisation, Manipulation sowie Gewebemobilisation und Gewebemanipulation
  • Aufbau und Wundheilung der einzelnen Gewebearten
  • Neuroanatomische Zusammenhänge


Aus Rücksicht auf die Bedürfnisse Ihrer Hunde ist die Mitnahme beim Grundkurs nicht gestattet.

Aktuell ist kein Termin verfügbar. Sobald wir einen neuen Termin abgestimmt haben, informieren wir Sie hier. Bitte schauen Sie wieder rein.
Eine Hundetherapeutin behandelt einen Dackel

Manuelle Therapie für Hunde - Modul 1

Das erste Modul befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Kiefergelenk und dem eng mit diesem in Verbindung stehenden Zungenbein. Diese Strukturen stellen im Bewegungsapparat des Hundes eine zentrale Rolle dar. Neueste Forschungen belegen, dass fasziale Verbindungen aus dem Bereich Kiefergelenk/Zungenbein mit nahezu jedem anderen Körperareal bestehen.

Im Hinblick auf den starken Einfluss, den anatomische Varianzen und Schädelformen auf diese Strukturen nehmen ist davon auszugehen, dass viele, den Körper negativ beeinflussende Störungen, hier begründet liegen. Damit im Zusammenhang sind der knöcherne Aufbau des Schädels und die Funktion der Hirnnerven zu sehen. Auch diese Themen werden in diesem Modul intensiv besprochen.

Ein weiterer Schwerpunkt in diesem Lehrgang wird das Thema Halswirbelsäule sein. Vertiefungen der Anatomie und Biomechanik ermöglichen es den TeilnehmerInnen in der Praxis die intensive Mobilisation dieses wichtigen und belasteten Abschnitts des Hundekörpers vor zu nehmen.

Auch Manipulationen der einzelnen Segmente werden gelehrt, die Anwendung finden, wenn reine Mobilisation nicht zum Ziel führt.

KursortTerminVerfügbarkeit
Dülmen08.06.2024 - 09.06.2024Verfügbarkeit prüfen

Manuelle Therapie für Hunde - Modul 2

Das Modul Manuelle Therapie II vertieft die anatomischen Zusammenhänge des zervicothorakalen Übergangs (CTÜ) und zeigt Behandlungsmöglichkeiten der 1. Rippe und des Sternums auf. Dazugehörend werden weitere Mobilisations- und Manipulationstechniken für die Schultergliedmaße gelehrt.

Der frei bewegliche zervicothorakale Übergang des Hundes nimmt ihm übermäßige Last von den Schultergliedmaßen. Über eine aktive Hinterhand wird dieser Bereich gewichtsmäßig entlastet und der Hund soll sich in diesem Bereich über eine effiziente Arbeit der Rumpfträger anheben. Finden sich Blockaden im Bereich der Facettengelenke des CTÜ, im Bereich der ersten Rippe oder des Sternums, ist dies dem Hund nicht möglich. Er hängt passiv in seiner Rumpftragemuskulatur, was in der Folge zu einer Überlastung vor allem der Schulter- und Ellbogengelenke führt.

Auch die Gelenke und Weichteilgewebe der Vordergliedmaße leiden unter Überbelastung, wenn der CTÜ nicht frei arbeitet. Deren Behandlung ist ebenfalls Teil dieses Kurses.

KursortTerminVerfügbarkeit
Dülmen24.08.2024 - 25.08.2024Verfügbarkeit prüfen
Eine Hundetherapeutin behandelt einen Hund an der Vorderpfote

Manuelle Therapie für Hunde - Modul 3

Das dritte Modul bezieht sich auf den Abschnitt Brustwirbelsäule mit Sternum und Rippen, Zwerchfell und thorakolumbalen Übergang (TLÜ). Es werden die Läsionsketten und Einflüsse auf diesen Abschnitt verdeutlicht und anatomische Zusammenhänge vertieft. Weitere Behandlungstechniken der Wirbel- und Rippengelenke sowie der einflussnehmenden Gewebe werden erarbeitet.

Störungen der Brustwirbelsäule und der Rippen beeinflussen natürlich die Atmung des Hundes, aber auch die Arbeit innerer Organe, deren Nervenversorgung in diesem Bereich das Rückenmark verlässt. So haben beispielsweise Hunde mit Magenproblemen häufig Läsionen im Bereich Th10/11, die es ihnen unmöglich machen sich frei und dynamisch zu bewegen, geschweige denn im Sport geführt zu werden.

Der TLÜ nimmt mit seiner Beweglichkeit eine Schlüsselrolle in der Biomechanik der Wirbelsäule ein. Der Hund soll mit seiner Hinterhand unterfußen, dabei das Becken abkippen und daraufhin die Lendenwirbelsäule sowie über den TLÜ weiterlaufend, die gesamte Wirbelsäule flektieren. Eine Störung des TLÜ verhindert dies, was Störungen im Bereich des Verdauungs- oder Fortpflanzungsapparates zur Folge haben kann. Sprünge und schnelle Wendungen sind dem Hund nur schwer möglich. Hier gilt es den Beginn der Ursache-Folge-Kette zu identifizieren und zu behandeln.

KursortTerminVerfügbarkeit
Dülmen14.09.2024 - 15.09.2024Verfügbarkeit prüfen

Manuelle Therapie für Hunde - Modul 4

Schwerpunkt des letzten Moduls sind weitere Behandlungsmöglichkeiten der Hinterhand, speziell zum Hüftgelenk, Kreuz-Darmbeingelenk und der Lendenwirbelsäule (mit lumbosakralem Übergang).

Die Hinterhand des Hundes mit seiner fleischigen Muskulatur ist in der Lage viel Kraft zu entfalten, um den Körper des Hundes im Sinne der Schubkraft vorwärts zu bewegen. Ohne ein Unterfußes der Hintergliedmaßen mit der Flektion der gesamten Wirbelsäule, ist der Hund nicht in der Lage seine Vordergliedmaßen zu entlasten. Probleme in diesem Abschnitt, knöchern und muskulär, sind die Folge. Störungen im Bereich der Gelenke müssen beseitigt werden.

Im Abschnitt des Kreuz-Darmbeingelenks, welches den Beckenring dorsal schließt, muss der Hund in der Lage sein, Bewegungen des Beckens aufzunehmen und an die Lendenwirbelsäule zu übertragen. Eine deutliche Änderung der Biomechanik des lumbosakralen Übergangs zwischen Sakrum und Lendenwirbelsäule machen auch diesen Bereich anfällig für Störungen. Ebenso können die Geburt von Welpen oder Kastrationen können sich hier negativ auf den Bewegungsapparat auswirken.

KursortTerminVerfügbarkeit
Dülmen30.11.2024 - 01.12.2024Verfügbarkeit prüfen
Eine Hundetherapeutin behandelt einen Hund an der Halswirbelsäule

Manuelle Therapie für Hunde Optionale Abschlussprüfung

Auf vielfachen Wunsch der TeilnehmerInnen dieser Fortbildungsreihe wird einmal im Jahr eine optionale Prüfung angeboten, wo der Abschluss DIPO-ManualtherapeutIn für Hunde erworben werden kann.

Um zur Prüfung zugelassen zu werden müssen innerhalb der letzten drei Jahre alle oben genannten Lehrgänge absolviert worden sein. Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil und beginnt um 09:00 Uhr.

Auch in der Prüfung darf Ihr Hund treuer Begleiter sein. Bitte melden Sie ihn per E-Mail an.

KursortTerminVerfügbarkeit
Dülmen08.12.2024 - 08.12.2024Verfügbarkeit prüfen

Kursinformationen

Fachbereich
Hundetherapie
Level
ExpertInnen
Voraussetzungen
Abschluss Hundephysiotherapie
Dauer
1 Tag Grundkurs; 2 Tage pro Modul
Kurszeiten
Grundkurs
10:00 – 18:00 Uhr

Module
1. Tag 09:00 – 18:15 Uhr
2. Tag 09:00 – 16:45 Uhr
Kosten
200 Euro Grundkurs; 375 Euro pro Modul; 249 Euro Prüfung
DozentInnen
Claudia Schebsdat
Dr. Kay-Jochen Polster
Lizenz
7 Fortbildungsstunden Grundkurs; 14 Fortbildungsstunden pro Modul
Beratung
0049 (0) 25 94 - 78 227 0
Download
Broschüre Hund

Themen des Kurses

  • Berufsbegleitende Fortbildung in fünf Modulen
  • Deutliche Erweiterung des Behandlungsspektums für erfahrene HundephysiotherapeutInnen
  • Verschiedene Schwerpunkte pro Modul
  • Präsenzseminare mit viel Praxis
  • Optionale Prüfung zum Erwerb des Titels DIPO-ManualtherapeutIn für Hunde

Wichtige Hinweise

  • Die Kursskripte stehen drei Tage vor Beginn als Download zur Verfügung
  • Ein Mittagsimbiss sowie Getränke werden vom DIPO übernommen.
  • Nach vorheriger Anmeldung zum Kurs mitgebrachte Hunde müssen nachweislich über einen wirksamen Impfschutz gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose und Tollwut verfügen. Des Weiteren müssen sie frei von jeglichen Infektionskrankheiten sein sowie sozialverträglich im Umgang mit anderen Hunden und Menschen.